Traditionsreiches Missionsseminar beendet Arbeit - Fachhochschule entsteht

Celle (epd). Nach mehr als 150 Jahren schließt das Missionsseminar in Hermannsburg bei Celle seine Tore. Das Seminar des Evangelisch-lutherischen Missionswerkes in Niedersachsen war die einzige landeskirchliche Einrichtung in Deutschland, die Pastoren gezielt für den Auslandsdienst geschult hat. Seit 1849 wurden die Missionare in 19 Länder außerhalb Europas entsandt, sagte Sprecher Klaus Hampe am Donnerstag. Am 2. Oktober öffnet am Standort des Seminars die neue "Fachhochschule für Interkulturelle Theologie".

Sie bietet einen Master- und zwei Bachelorstudiengänge an, die den Schwerpunkt auf interkulturelle Zusammenarbeit legen. Dabei kommen Studierende und Lehrende den Angaben zufolge aus fast allen Regionen der Welt. Schon vor drei Jahren hatten die Hermannsburger gemeinsam mit der Universität Göttingen den Master-Studiengang "Interkulturelle Theologie" gestartet. Zurzeit studieren junge Menschen aus fast zehn Ländern wie Deutschland, Äthiopien, Ruanda, Indien und Kasachstan das Fach.

Der Heidepastor Ludwig Harms (1808-1865) hatte das Missionswerk gegründet und mit der Ausbildung begonnen. Seitdem wurden rund 700 junge Männer und ab 1991 auch Frauen ins Ausland entsandt. Heute haben die Partnerkirchen eigene theologische Ausbildungsstätten. Das international tätige Missionswerk wird von drei evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen getragen. Es hat Kontakte zu 19 Partnerkirchen in 17 Ländern.

www.elm-mission.net

23. August 2012