Zukunft beim Spendensammeln gehört dem Internet

  Das Internet wird für das Spendensammeln nach Expertenansicht künftig stark an Bedeutung gewinnen. Zwar würden derzeit nur etwa ein Prozent aller Spenden online eingesammelt, sagte der Fundraising-Leiter der hannoverschen Landeskirche, Pastor Paul Dalby, am Donnerstag bei der bundesweiten kirchlichen Fachtagung "Kollekta.12" in Hannover im epd-Gespräch. "Aber gerade für junge Leute wird das Spenden über soziale Netzwerke im Internet später alltäglich sein."

   Neue Strategien findiger Internetnutzer ließen die Bedeutung des Netzes für das Fundraising stetig wachsen, erläuterte Dalby. Dahinter stecke das Prinzip, die breite Masse der Internetnutzer als Spender anzusprechen und nicht auf einzelne finanzstarke Geldgeber zu setzen: "Im englischsprachigen Bereich wird das jetzt schon viel stärker genutzt als bei uns."

   Ein Beispiel sei das aus den USA stammende "Crowdfunding", was als "Schwarmfinanzierung" übersetzt werden könne, sagte Dalby dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei bewerben Organisationen ihr Projekt auf speziellen Seiten im Internet. Unterstützer können dann während einer mehrwöchigen Laufzeit für diese Projekte spenden. Das Geld wird an die Projektbetreiber jedoch nur dann ausgezahlt, wenn die Finanzierung zu 100 Prozent gelingt, andernfalls fließt es an die Spender zurück.

   Für die Kirchen in Deutschland sei diese Idee zwar interessant, aber noch Zukunftsmusik, sagte Dalby. Vorreiter hierfür sei in Deutschland vor allem die Diakonie. Die Kirchen setzten aktuell eher auf soziale Netzwerke wie Facebook, um Spender langfristig zu binden und zu beteiligen.

   Die "Kollekta.12" wurde ausgerichtet von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und dem katholischen Bistum Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Diakonie und Caritas im Deutschen Fundraising Verband und der Fundraising-Akademie in Frankfurt am Main.

www.kollekta.de

20. September 2012