"Kirchen brauchen Erneuerung" - Vollversammlung europäischer Protestanten

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) sieht in Reformprozessen eine Daueraufgabe angesichts des Abbruchs bei der christlichen Glaubensüberlieferung. Europa werde in vielen Regionen zu einem Missionsgebiet, in den Gemeinden würden die personellen und finanziellen Spielräume enger, bilanziert das Präsidium der GEKE in seinem Bericht, der am Donnerstagabend bei der Vollversammlung Florenz vorgelegt wurde.

   "Die Kirchen brauchen Erneuerung, wenn sie den sich im 21. Jahrhundert stellenden Aufgaben gewachsen sein wollen", heißt es in dem Bericht. Bei dem Treffen ist ein Austausch unter den Mitgliedskirchen über laufende Reformprozesse vorgesehen. In einem besonderen Forum "Kirchen Europas im Aufbruch" sollen Beispiele von Erneuerungsvorhaben vorgestellt werden. Vorbereitet wurde dieses Forum in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland, die 2006 einen Reformprozess auf allen kirchlichen Ebenen angestoßen hatte.

   Ein zentrales Arbeitsfeld für die nächsten Jahre sieht der Dachverband von Europas Protestanten darin, dem Reformationsjubiläum 2017 eine europäische Dimension zu verschaffen, wie sich aus dem Präsidiumsbericht ergibt. "Dabei kann es nicht um Reformationsnostalgie oder -folklore gehen, auch nicht um protestantische Selbstprofilierung auf Kosten anderer", heißt es dort. Neben Martin Luther (1483-1546), der mit dem Thesenanschlag 1517 in Wittenberg die Reformation ausgelöst hat, gelte es auch, Erneuerungsbestrebungen in anderen Städten und Regionen Europas in den Blick zu nehmen. In dem Dachverband sind lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus mehr als 30 europäischen Ländern sowie einige südamerikanische Auswandererkirchen zusammengeschlossen. Die Vereinigung vertritt rund 50 Millionen Protestanten, davon rund 24 Millionen evangelische Christen in Deutschland.

21. September 2012

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Europamandat für Weber