Kirchengemeinschaft zwischen EKD-Kirchen und Methodisten

Mit einem gemeinsamen Abendmahlsgottesdienst ging vor 25 Jahren, am 29. September 1987, in Nürnberg eine Epoche der Kirchenspaltung zu Ende. Nach mehr als 250 Jahren, in denen Methodisten als "Bibelmotten" verschrien und wegen ihrer methodisch-strengen Lebensgestaltung in der Kritik standen, wurde die volle Kirchengemeinschaft zwischen den Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der rund 55.000 Mitglieder starken Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland besiegelt.

Vorangegangen waren mehrere Jahre bilateraler Gespräche. Dabei stellten die Verhandlungspartner kaum theologische Differenzen zwischen der von den anglikanischen Pfarrer John Wesley (1703-1791) gegründeten methodistischen Kirche und den Landeskirchen fest. Anders als im Dialog mit den Baptisten ist etwa die in den Landeskirchen praktizierte Kindertaufe kein Streitthema.

Das 1987 verabschiedete Dokument beinhaltet die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen den Kirchen. Dies führte in der Folge auch zu Annäherungen auf internationaler Ebene. Seit 1997 sind die methodistischen Kirchen Europas Teil der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Auch sind die Methodisten Mitglied im Weltkirchenrat. 2006 unterzeichnete der Methodistische Weltrat die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre mit der Römisch-Katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund.

27. September 2012