"Brot für die Welt": Die Ärmsten an Wirtschaftswachstum beteiligen

Die evangelische Hilfsorganisation "Brot für die Welt" steht nach Auffassung von Claudia Warning, Vorstandsmitglied des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung, vor neuen Aufgaben. Es gehe bei der Arbeit des Hilfswerks nicht mehr nur um die Linderung der unmittelbaren Armut in den Entwicklungsländern. Die Ärmsten müssten auch von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in ihren Heimatländern profitieren, sagte Warning am Mittwoch auf der Konferenz für Diakonie und Entwicklung in Düsseldorf.

So seien etwa in China Millionen Menschen aus der absoluten Armut herausgewachsen. Allerdings lebten noch immer über 200 Millionen Menschen des Riesenreichs unterhalb der Armutsgrenze. Wie Warning sagte, steigen dort Mittelschichten auf und erlangen einen Lebensstandard, der dem europäischen in nichts nachsteht.

Zugleich aber seien große Teile der Bevölkerung vom wirtschaftlichen Wachstum ausgeschlossen. In China und noch mehr in Südafrika sei das Einkommen extrem ungleich verteilt. Nach Erhebungen der Weltbank lebten 2008 etwa 22 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern, 1,3 Milliarden Menschen in absoluter Armut. Das heißt, sie hatten weniger als 1,25 US-Dollar am Tag zur Verfügung. 1990 waren es noch 52 Prozent, die in extremer Armut leben mussten.

17. Oktober 2012

www.brot-fuer-die-welt.de