EKD-Synode für mehr Zusammenarbeit der konfessionellen Bünde

Die Mitglieder der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind entschlossen, die innerprotestantische Ökumene zu vertiefen. Danach soll das Miteinander von unierten, reformierten und lutherischen Kirchen und EKD weiterentwickelt werden. Die EKD-Synode begrüßte am Mittwoch bei ihren Beratungen im Ostseebad Timmendorfer Strand entsprechende Beschlüsse der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Als erste Schritte sind eine Auswertung des bisherigen Verbindungsmodells und Vorschläge zu dessen Weiterentwicklung vorgesehen. Zudem sollen alle Beteiligten in theologischen Gesprächen Fortschritte auf der Ebene der kirchlichen Bekenntnisse anstreben.

Der Leitende VELKD-Bischof Gerhard Ulrich sagte, die Generalsynode sei zur Stärkung des Verbindungsmodells bereit. Vielfalt sei eine der Stärken des deutschen Protestantismus. Für die unierten und reformierten Kirchen sagte der badische Landesbischof Ulrich Fischer, die Vorschläge der beiden konfessionellen Bünde seien kompatibel. Ziel sei die Vertiefung der bestehenden Kirchengemeinschaft und die Optimierung der Verzahnung der evangelischen Kirchenparlamente. Aus diesem Prozess werde niemand unverändert hervorgehen, sagte Fischer. Die VELKD vereint sieben lutherische Landeskirchen mit rund acht Millionen Gemeindemitgliedern. Die Union Evangelischer Kirchen umfasst zwölf Landeskirchen.

EKD-Vizepräses Günther Beckstein warb für eine sensible Vorgehensweise, denn Druck erzeuge Widerstände. Bei der Umsetzung der Reformen gebe es ohnehin noch viele Hürden. Nach dem Willen der lutherischen Generalsynode sollen nach einer Evaluation Vorschläge für eine Fortentwicklung des Verbindungsmodells 2014 vorgelegt werden. Zudem sprach sich die VELKD für theologische Gespräche mit den anderen Partnern über Bekenntnisfrage aus, um bis 2017 zu einer "neuen Qualität des Verbindungsmodells" zu kommen. Die Union Evangelischer Kirchen plädierte dafür, die Möglichkeiten des Modells zur Kommunikation, Arbeitsteilung und verbindlichen Absprache besser auszuschöpfen.

Das Verbindungsmodell ist ein Ergebnis der EKD-Strukturreform, die 2007 wirksam wurde. Deren Kern ist das Verbindungsmodell, in dem die Organe und Dienststellen von EKD, UEK und VELKD eng verzahnt werden. Diese Straffung soll zu einer profilierten evangelischen Präsenz beitragen. Seit 2009 tagen die jeweiligen Kirchenparlamente jeweils örtlich und zeitlich verbunden sowie personell verzahnt.

07. November 2012