Kirchenvertreter fordern "Beobachtungsstelle NSU-watch"

Nürnberg (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus hat den Aufbau einer unabhängigen "Beobachtungsstelle NSU-watch" vorgeschlagen. Aus Solidarität mit den Hinterbliebenen der Mordopfer der rechten Terrorzelle brauche es eine informierte Öffentlichkeit, hieß es am Wochenende zum Abschluss einer "Ost-West-Konferenz" in Nürnberg mit 110 Vertretern verschiedener kirchlicher Verbände. Gefordert wurde zudem mehr Schutz für Minderheiten, Migranten und Flüchtlinge.

Die Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) soll in den Jahren 2000 bis 2007 zehn Menschen ermordet haben, neun Kleinunternehmer mit ausländischen Wurzeln und eine Polizistin. Zudem werden der NSU 15 Überfälle und zwei Anschläge angelastet.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft verlangte zudem von der Politik, Projekte gegen Rechtsextremismus weiter zu finanzieren, wenn das jetzige Bundesprogramm 2013 auslaufe. Die Delegierten regten zudem eine bundesweite Umfrage unter evangelischen Kirchenmitgliedern an, um menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Einstellungen zu untersuchen.

Die "Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus - aktiv für Demokratie und Menschenrechte" ist ein Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen. Sie will mit ihrer Arbeit unter anderem Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homophobie, Islamophobie sowie der Abwertung von Menschen mit Behinderungen und der Ausgrenzung von Obdachlosen entgegentreten.

29. November 2012