EKD-Agrarexperte wirbt für das 2013 startende "Tierschutz-Label"

Der Agrarbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Clemens Dirscherl, wirbt für das zu Beginn des Jahres 2013 startende "Tierschutz-Label". Dieses soll das Leben von Nutztieren bei Zucht, Haltung und Transport verbessern, erklärte der Sozialökonom am Donnerstag im baden-württembergischen Waldenburg. Er rief Verbraucher auf, mit ihrem Einkaufsverhalten einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren zu unterstützen. Das Label ist eine Initiative des Deutschen Tierschutzbunds.

Ab 2013 wird es erstmals Produkte mit dem zweistufigen Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes geben. Der Verband vergibt das Tierschutzlabel für Fleisch und Fleischerzeugnisse - zunächst für Produkte von Masthühnern und Mastschweinen - in einer Einstiegs- und einer Premiumstufe. Aktuell findet den Angaben zufolge die Zertifizierung der Höfe statt, die sich bereits beworben und entsprechend der Label-Kriterien umgestellt haben.

Dirscherl zufolge betreffen die erhöhten Tierschutzstandards bei Schweinen das Verbot des Kupierens von Schwänzen oder die Kastration männlicher Ferkel ohne Betäubung. Mit dem "Tierschutz-Label" soll der Mehraufwand für die Landwirte durch einen Mehrwert vergütet werden, erklärte der Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg. Dirscherl gehört dem Beirat des Tierschutz-Labels an.

Das Label sei "keine Werbung für den Fleischkonsum", unterstreicht der Deutsche Tierschutzbund. Vielmehr soll es dem Käufer, der weiterhin Fleisch essen möchte, eine Orientierungshilfe geben und ihn animieren, den Tierschutz beim Einkauf mit einzubeziehen. "Wir gehen davon aus, dass mit wachsendem Bewusstsein für Tierschutz immer mehr Käufer ihren Fleischkonsum reduzieren", erklärte der Verband.

www.tierschutzbund.de/tierschutzlabel.html 
www.tierschutzlabel.info

30. November 2012