"Jerusalem-Bibel" nach neuester Übersetzung in Wittenberg präsentiert

Drei Wochen vor dem Weihnachtsfest ist in Wittenberg eine "Jerusalem-Bibel" nach der neuesten lutherischen Übertragung vorgestellt worden. Präsentiert wurde sie feierlich in der Schlosskirche von Vertretern der "Bild"-Zeitung, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Berliner Quadriga-Verlag. Erstmals sei eine "Bild"-Bibel mit der Übersetzung von Martin Luther (1483-1546) in der aktuellsten Textfassung erschienen, hieß es.

Die Bibel-Ausgabe umfasst auch ein geschnitztes Jerusalem-Kreuz aus dem Heiligen Land und ist illustriert mit Lithographien des englischen Zeichners David Roberts aus dem 19. Jahrhundert. Mit der nunmehr siebten Ausgabe setze die "Bild"-Zeitung ihre Reihe mit außergewöhnlichen Bibeln fort, die mit insgesamt fast eine Million Exemplaren auf große Resonanz gestoßen sei, hieß es. Der erste Sonderband war 2004 eine "Volks-Bibel".

Zu den Teilnehmern der Feierstunde gehörten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan, und der Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Thies Gundlach. Für die kulturelle Umrahmung sorgten der Thomanerchor und Gewandhausorganist Michael Schönheit aus Leipzig, aus der neuen Bibel las der Schauspieler Peter Sodann.

Wie Ministerpräsident Haseloff betonte, wurde mit der Bibelübersetzung Luthers die deutsche Kulturnation begründet. Diese Bibel gehöre in jeden Haushalt und in jede Hand. Auch der EKD-Vizepräsident würdigte die lutherische Übersetzung. Die Lutherbibel zähle zu den größten Schätzen der Christenheit und habe entscheidend die deutsche Sprache geformt, sagte Gundlach. Luthers Übersetzung trage Lieder, Gedichte und Gebete bis heute.

Zudem äußerte sich Gundlach erfreut darüber, dass der katholische Ökumenebischof Gerhard Feige (Magdeburg) verschiedene Anliegen Luthers und dabei besonders die gemeinsame Orientierung am Wort der Bibel in seiner Kirche aufgenommen sehe. Feige betrachte seine römisch-katholische Kirche auf dem Weg von der Gegenreformation zur Mitreformation. Diesen "in der Bibel grundgelegten Weg gehen wir gerne zusammen bis 2017 und darüber hinaus", sagte Gundlach. Im Jahr 2017 jährt sich der Beginn der Kirchenreformation zum 500. Mal.

03. Dezember 2012