Ökumenischer Kongress: Kirchen suchen Wege in die Zukunft

Hannover (epd). Erstmals in Deutschland suchen Protestanten und Katholiken bei einem ökumenischen Kongress gemeinsam Wege für die Zukunft der Kirche. "Ich erwarte einen interessanten Austausch von guten Ideen", sagte der evangelische Landesbischof Ralf Meister zum Auftakt der Veranstaltung am Donnerstag in Hannover. Bis Samstag rechnen die hannoversche Landeskirche und das Bistum Hildesheim unter dem Motto "Kirche hoch zwei" mit rund 1.000 Teilnehmern.

Sie wollen Meister zufolge auch darüber diskutieren, wie sie einer zunehmenden religiösen Unkenntnis begegnen können. In mehr als 70 Workshops und 23 Foren werden zum Teil ungewöhnliche Ideen vorgestellt wie Seelsorge im Vergnügungspark oder Glaubensgespräche in der Kneipe. Die beiden großen Kirchen reagieren damit auf Umbrüche wie den Mitgliederverlust.

Vertreter der anglikanischen Kirche bringen Ideen aus England mit. Seit rund 20 Jahren gebe es dort eine Bewegung, die sich "Fresh expressions of church" ("Frische Ausdrucksformen der Kirche") nennt, erläuterte der englische Bischof Nicholas Baines. Seitdem hätten sich viele neue Gemeinden gegründet. Die Kirche gehe mit ihren Angeboten auch an unerwartete Orte wie etwa an eine Anlage für BMX-Fahrer und Skateboarder.

"Dieser Kongress kommt gerade zur rechten Zeit", sagte der katholische Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger. In der katholischen Kirche gebe es den Eindruck einer gedrückten Stimmung. Es gebe aber auch viele kleine Ansätze, die Mut machen könnten. "Der Kongress bringt einen Blickwechsel."

www.kirchehochzwei.de

15. Februar 2013