Bibel-Übersetzung in weniger als der Hälfte der Sprachen

Stuttgart (epd). Für viele Völker auf der Erde gibt es laut den Bibelgesellschaften noch immer keine Heilige Schrift in der Muttersprache. Die komplette Bibel gebe es jetzt in 475 Sprachen, wenigstens einzelne Schriften lägen in 2.063 weiteren vor, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft zum Internationalen Tag der Muttersprache (21. Februar) am Mittwoch in Stuttgart mit. Weltweit gebe es mehr als 6.000 Sprachen.

Keine später erlernte Sprache erreiche einen Menschen so wie die Muttersprache, sagte Stephen Pattemore, Übersetzer im Weltverband der Bibelgesellschaften. Für Kirchen und Gemeinden in der ganzen Welt sei es deshalb zentral, dass die Bibel in der Muttersprache vorliege. Die Bibelgesellschaften arbeiteten zurzeit an rund 450 Übersetzungsprojekten. Darunter sind 263 Projekte für Sprachen, in denen es bisher noch gar keine biblischen Übersetzungen gibt. Darüber hinaus sind die Bibelgesellschaften in 60 Alphabetisierungsprogrammen engagiert.

Die Vereinten Nationen haben den jährlichen Welttag der Muttersprache auf Vorschlag der UNESCO ausgerufen. Am 21. Februar 2000 wurde er zum ersten Mal begangen. Der Schutz und die Entwicklung der Sprachenvielfalt sind laut UNESCO von vitalem kulturellem Interesse.

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 146 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Zentrale Aufgaben der Bibelgesellschaften sind neben der Übersetzung die Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft Spenden für entsprechende Projekte in ärmeren Ländern.

www.weltbibelhilfe.de

21. Februar 2013