Ökumenischer Gottesdienst und Protestzug gegen Opel-Schließung

Bochum (epd). Mehrere tausend Menschen sind am Sonntag in Bochum gegen die geplante Opel-Schließung auf die Straße gegangen. Eröffnet wurde der Aktionstag mit einem ökumenischen Gottesdienst vor dem Rathaus. Der Opel-Standort müsse bleiben, um den Menschen in der Region eine Perspektive zu zeigen, forderte Bochums Superintendent Peter Scheffler. Es gebe es noch andere Werte als die reine Betriebswirtschaft. Auch der katholische Pfarrer Bernd Wolharn, in dessen Pfarrei Liebfrauen die Opelwerke liegen, sprach sich für mehr Sicherheit für die Opelaner und deren Familien aus.

Der Gottesdienst fand auf einer Bühne vor dem Rathaus statt. Davor stand ein mehrere Meter hohes Holzkreuz mit der Aufschrift "Kreuz der Arbeitslosigkeit". Danach zog der Protestzug durch die Bochumer Innenstadt. An der Großveranstaltung, die am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr enden sollte, beteiligten sich neben Vertretern von Gewerkschaften und Kirchen auch die Bochumer Symphoniker, Schauspieler des Schauspielhauses und der Kabarettist Wilfried Schmickler.

In einer gemeinsamen Erklärung hatten die Superintendenten der 19 evangelischen Kirchenkreise am Samstag an die Verantwortlichen bei General Motors und der Adam Opel AG appelliert, ihre Verantwortung für den Produktionsstandort Bochum wahrzunehmen. Der drohende Arbeitsplatzverlust betreffe nicht nur die Opel-Arbeitnehmer und ihre Familien, sondern Tausende damit verbundene Arbeitsplätze in den Zuliefererbetrieben in der gesamten Region, hieß es.

In dem 50 Jahre alten Bochumer Opelwerk soll die Fahrzeugproduktion auslaufen. Gewerkschaft und Konzernleitung haben sich darauf geeinigt, in Bochum nach 2016 keine Autos mehr zu bauen. 1.200 Jobs sollen dort erhalten bleiben. Jedoch soll in Bochum schon ab dem zweiten Quartal vom Drei- auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt werden. Momentan arbeiten in Bochum für Opel noch rund 3.300 Menschen.

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04. März 2013