Ausstellung über Frauen der Reformation - Käßmann würdigt historischen Beitrag

Berlin (epd). Die Rolle von Frauen in der Reformation soll stärker erforscht werden. Dazu ist ab Mai kommenden Jahres im sächsischen Schloss Rochlitz eine Sonderausstellung mit dem Titel "Eine starke Frauengeschichte - 500 Jahre Reformation" zu sehen. Bei der Präsentation der Ausstellung am Mittwoch auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin sagte die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, das Thema Frauen in der Reformation sei bislang zu wenig behandelt worden. Dies gelte auch für die seit 2008 laufende Lutherdekade der EKD.

Die Sonderausstellung über "starke Frauen" der Reformation auf Schloss Rochlitz, rund 50 Kilometer südlich von Leipzig, will "das Wirken von Frauen in der religiösen und gesellschaftlichen Umbruchsituation der Reformation beleuchten", sagte einer der Kuratoren, Dirk Welich. Ausgangspunkt ist dabei die Biografie der Herzogin Elisabeth von Rochlitz (1502-1557), die 1537 die Reformation in ihrem Herrschaftsbereich einführte. Weitere Beispiele "starker Frauen", deren Lebenswege in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dokumentiert werden sollen, sind etwa Katharina von Bora, die Frau Martin Luthers, sowie Argula von Grumbach, Ursula Weyda und Wibrandis Rosenblatt.

Frauen seien in den Jahren der Reformation "auf neuartige Weise als reflektierende Individuen an die Öffentlichkeit" getreten und hätten Stellung gegen herrschende Missstände bezogen, hieß es weiter. Käßmann betonte, ohne diese mutigen Frauen hätte die Reformation nicht stattgefunden.

Die Ausstellung soll rund 500 Exponate auf 1.300 Quadratmetern umfassen. Die Kosten sind auf 1,8 Millionen Euro veranschlagt und werden den Angaben zufolge maßgeblich aus dem Förderprogramm "Reformationsjubiläum 2017" der Bundesregierung finanziert. Die Ausstellung soll bis Ende Oktober 2014 zu sehen sein. Träger sind die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen.

www.schloss-rochlitz.de

06. März 2013