Bibelprojekt in Ruanda soll frühere Feinde versöhnen

Stuttgart (epd). Das ostafrikanische Land Ruanda hat bis heute die Folgen des Völkermords von 1994 nicht überwunden: Ein Alphabetisierungsprogramm mit biblischen Texten soll daher Angehörige früher verfeindeter Volksstämme zusammenbringen, die gemeinsam lesen und schreiben lernen sollen, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft am Freitag in Stuttgart mit. In Ruanda helfe die biblische Botschaft der Versöhnung, das Trauma des Völkermordes zu überwinden, begründete der ehemalige württembergische evangelische Landesbischof Eberhardt Renz das aus Spenden finanzierte Projekt.

Die Botschaft der Bibel sei für den langen Weg der Versöhnung in seinem Land wichtiger denn je, erklärte auch Emmanuel Kayijuka, Generalsekretär der Ruandischen Bibelgesellschaft. Ein Drittel der ländlichen Bevölkerung in Ruanda seien Analphabeten. Biblische Leselernkurse auf dem Lande würden daher auch vom Staat unterstützt. Die Ruandische Bibelgesellschaft bildet für das Projekt ehrenamtlich Mitarbeitende aus den Kirchen zu Kursleitern aus. Außerdem stellt sie das Lernmaterial für die Teilnehmenden zur Verfügung.

25. März 2013