EKD-Ratsvorsitzender erinnert in Rom an Leiden unter der Schoa

Rom (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat am Holocaust-Tag an das "unsägliche Leid der Schoa, das durch ein Terrorregime in Deutschland über das jüdische Volk gebracht wurde", erinnert. Beim Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Christuskirche in Rom forderte er die Christen am Sonntag dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass "die Freude über die Osterbotschaft und das Gedenken an den Holocaust Widerspruch sein mögen gegen alle Todesmächte dieser Welt".

Gottesglauben sei "keine Weltflucht und keine billige Jenseitsvertröstung", betonte Schneider in seiner Predigt. Christen verschlössen in ihrer "Dennoch-Hoffnung" ihre Augen nicht vor negativen Aspekten der Wirklichkeit. An die Macht Gottes zu glauben, bedeute nicht, die Welt durch eine "rosarote Brille" zu sehen. Fragen und Zweifel gehörten indes seit den Ursprüngen des Christentums zur Auseinandersetzung mit der Osterbotschaft.

Schneider will am Montag Papst Franziskus zu einer Privat-Audienz treffen. Im Vatikan sind auch Gespräche mit dem Präsidenten des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, und dem Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, geplant. Am Samstag hatte er im Rahmen eines viertägigen Rombesuchs ein Seniorenwohnheim der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio besucht.

7. April 2013