Bischöfe in Thüringen fordern Planungssicherheit für Bildungsaufgaben

Erfurt (epd). Die Bischöfin der evangelischen mitteldeutschen Landeskirche, Ilse Junkermann, hat bei der Thüringer Landesregierung eine stärkere Unterstützung der freien Träger für die Behindertenarbeit angemahnt. Inklusion könne nur gelingen, "wenn sie behutsam und aus der Perspektive der Betroffenen umgesetzt wird", erklärte Junkermann am Dienstag nach einem Gespräch der Bischöfe im Freistaat mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU). Die Bildungsträger müssten unterstützt werden, damit sie Kindern mit Behinderungen "bestmögliche Lern- und Lebensumstände" ermöglichen können.

Gemeinsam mit ihren katholischen Amtskollegen Reinhard Hauke und Heiner Koch forderte Junkermann darüber hinaus für eine größere Planungssicherheit beim Religionsunterricht in den Schulen. Wenn diese Sicherheit für die kirchlichen Religionslehrer nicht gegeben sei, werde "die Erfolgsgeschichte des Thüringer Religionsunterrichts" gefährdet, betonte die Bischöfin. Die katholischen Bischöfe für Erfurt und die Region Ostthüringen um Gera äußerten die Erwartung, dass der Unterricht in dem regulären Schulfach auch künftig bei kleiner werdenden Gruppen gewährleistet wird.

Während des turnusmäßigen Gesprächs mit der Ministerpräsidentin sprachen sich die Kirchenvertreter ferner für die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylbewerber und die Beibehaltung des Landeserziehungsgeldes aus. Bischöfin Junkermann würdigte ferner den Beitrag des Landes, zum Reformationsjubiläum durch Symposien und Bildungsveranstaltungen "Schätze der Reformationsgeschichte" zu heben. Ministerpräsidentin Lieberknecht betonte, Staat und Kirchen hätten gleichermaßen ihren Beitrag zu leisten "für ein friedliches, tolerantes und sozial gerechtes Miteinander".

25. April 2013