Kirchliche Arbeitsgemeinschaft: 346 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung

Bonn (epd). Auch nach Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 wird das Recht auf Militärdienstverweigerung in Deutschland weiterhin in Anspruch genommen. Wie die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden am Dienstag in Bonn mitteilte, gab es im vergangenen Jahr 346 entsprechende Anträge von aktiven Bundeswehrsoldaten und Reservisten.

Anlässlich des Internationalen Tages der Kriegsdienstverweigerung (15. Mai) kritisierte die Arbeitsgemeinschaft, in Europa werde das Recht auf Kriegsdienstverweigerung noch immer vielfach missachtet. In Griechenland würden Kriegsdienstverweigerer massiv verfolgt, berichtete Friedhelm Schneider, Vorsitzender des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung. Ähnlich sei die Situation in Armenien und der Türkei. In Deutschland sei eine Verweigerung des Militärdienstes auf Stützpunkten amerikanischer Streitkräfte faktisch unmöglich.

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung ist Teil der Friedensarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Organisation berät Soldaten, die aus Gewissensgründen einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellen.

08. Mai 2013