Evangelische Kirche nimmt Abschied von CSU-Politiker Jürgen Warnke

Selb (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat von dem am 27. April im Alter von 81 Jahren gestorbenen CSU-Politiker Jürgen Warnke Abschied genommen. Die Kirche lebe und wirke durch Menschen wie ihn, "die sich von Gottes Gebot und Geist getragen wissen", sagte der Vizepräses der EKD-Synode, Günther Beckstein, am Freitag auf der Beisetzung des früheren Bundesministers im oberfränkischen Selb. Die evangelische Kirche verneige sich vor dem Verstorbenen und "sagt aus ihres Herzens Grunde Dank". Warnke war als erstes Mitglied mit einem Parteibuch der Christlich Sozialen Union im Jahr 1991 in den Rat der EKD gewählt worden.

Als Vertreter der CSU und als Bundesminister im Kabinett Kohl/Genscher sei er kein Vertreter des protestantischen Mainstreams gewesen, fügte der frühere bayerische Ministerpräsident Beckstein (CSU) laut Manuskript hinzu. Beckstein: "Aber Jürgen Warnke hat sich durch seine verbindliche und unprätentiöse Art große Sympathie, Achtung und Respekt erworben." Es gehöre zu seinen großen Verdiensten, dass "er es als Synodaler der EKD, der gleichzeitig Entwicklungshilfeminister einer christlich-liberalen Bundesregierung war, fertiggebracht hat, eine Kundgebung der Synode der EKD zum Entwicklungsdienst zu erarbeiten und in der Synode einstimmig zu verabschieden", erinnerte Beckstein.

Der am 20. März 1932 in Berlin geborene Warnke war seit 1969 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von Oktober 1982 bis März 1987 sowie von April 1989 bis Januar 1991 war er Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und von März 1987 bis April 1989 Bundesminister für Verkehr.

10. Mai 2013