Rheinland-Pfalz: Kirchen und Gewerkschaften für mehr Sonntagsschutz

Mainz/Düsseldorf (epd). In Rheinland-Pfalz protestieren evangelische Kirchen und Gewerkschaften gemeinsam gegen eine Aushöhlung des Sonntagsschutzes. Die im neuen Marktrecht gesetzlich vorgesehenen Ausnahmen für Floh- und Spezialmärkte würden den Sonntagsschutz "in unerträglicher Weise" aufweichen, heißt es in einem am Montag verbreiteten Schreiben an die Abgeordneten des Mainzer Landtages. In Rheinland-Pfalz sollen künftig an acht Sonntagen im Jahr Floh- und Trödelmärkte erlaubt sein. "Vier verkaufsoffene Sonntage müssen genug sein", fordert die Initiative.

Der Protestbrief an die Parlamentarier wurde vom DGB-Landesvorsitzenden in Rheinland-Pfalz, Dietmar Muscheid, dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, sowie den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, unterzeichnet. "Das hohe Verfassungsgut des Sonntagsschutzes erinnert die ganze Gesellschaft daran, dass Leben mehr ist als Konsum und Erwerbsarbeit", heißt es in dem Schreiben weiter.

Das neue Gesetz soll voraussichtlich bis zur Sommerpause verabschiedet werden. Derzeit ist Rheinland-Pfalz das einzige Bundesland, in dem gewerblich organisierte Flohmärkte nach einer Reihe von Gerichtsurteilen grundsätzlich nicht genehmigt werden.

27. Mai 2013