Lutherischer Weltbund berät Vorbereitung des Reformationsjubiläums

Genf (epd). Mit einem Appell zu mehr Anstrengungen im diakonischen Dienst und zu Zusammenhalt hat die Ratstagung des Lutherischen Weltbundes am Donnerstag in Genf begonnen. Im Eröffnungsgottesdienst erinnerte der ungarische Bischof Tamás Fabiny an das weltweite Flüchtlingsproblem. Die Kirchen müssten sich neben den Flüchtlingen auch für Roma, Obdachlose sowie missbrauchte Frauen und Kinder engagieren, sagte Fabiny, der Vizepräsident des Dachverbandes von 143 lutherischen Kirchen mit 70 Millionen Mitgliedern ist.

Das Leitungsgremium der Gemeinschaft der lutherischen Kirchen tagt bis zum 18. Juni unter dem Leitwort "Zur Nachfolge in der heutigen Welt berufen". Im Mittelpunkt stehen neben den Gender-Richtlinien auch die Vorbereitungen des Reformationsjubiläums 2017.

Einen Schwerpunkt wird die Vorstellung des Berichts "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" darstellen, den eine lutherisch-katholische Kommission vorbereitet hat. Das gemeinsame Dokument, das im Auftrag des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und des Lutherischen Weltbundes entstand, beschäftigt sich mit dem Reformationsjubiläum im ökumenischen sowie dem Verhältnis von Lutheranern und Katholiken.

Weltbund-Präsident Munib Younan erinnerte daran, dass Christen weltweit bedrängt und verfolgt seien. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land rief zur Solidarität auf mit Kirchen in islamisch geprägten Ländern wie Ägypten, Indonesien, Pakistan, Bangladesch und dem Iran, aber auch in Nigeria. Gerade im Nahen Osten sei das Christentum in seiner Existenz bedroht, sagte der palästinensische Theologe mit Hinweis auf Syrien.

Der Rat des Weltbundes ist das höchste Gremium zwischen den Vollversammlungen des Dachverbandes, die alle sieben Jahre stattfinden. Aus Deutschland gehört neben anderen Bischof Frank Otfried July von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg dem Gremium mit 49 Mitgliedern an.

13. Juni 2013