Altbischof Huber warnt vor Dominanz des Geldes über die Gesellschaft

Berlin (epd). Der Berliner Altbischof Wolfgang Huber hat vor einer wachsenden Dominanz der Finanzwirtschaft über die Gesellschaft gewarnt. "Unter den Bedingungen des modernen Finanzkapitalismus hat sich das Geld von seiner dienenden Funktion entfernt, es ist zum Selbstzweck geworden", sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstagabend in Berlin bei einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.

Das Geld werde in der Welt zum Äquivalent aller Werte, fügte Huber hinzu. Es sei allgegenwärtig, habe "einen Siegeszug sondergleichen" erlebt.

Notwendig sei eine Korrektur mit dem Ziel, Geld wieder als Mittel zu verstehen, sagte Huber weiter. Der Abschied von "dem Heilsversprechen des Geldes" fordere jedoch nicht zwingend eine antikapitalistische Lebenswelt, sondern schlicht den "nüchternen Umgang" mit dem wirtschaftlichen Zahlungsmittel. In der heutigen Gesellschaft müsse auf die Säkularisierung des Staates nun auch eine Säkularisierung des Geldes erfolgen, so Huber.

28. Juni 2013