Blüm: "Subsidiarität muss Grundpfeiler bleiben"

Bonn (epd). Der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) warnt davor, die Kirchen mit ihren vielfältigen Arbeitsgebieten aus dem Sozialstaat zu drängen. "Ich sehe nicht, wer absehbar die Lücke füllt, wenn sich die Kirchen aus der sozialen Arbeit zurückziehen", sagte Blüm am Montag in Bonn. Als Alternative bliebe nur die Verstaatlichung vieler Einrichtungen, weil sich keine anderen freien Träger fänden.

Der Staat dürfe aber nicht alle Aufgaben an sich reißen, sagte der langjährige Sozialpolitiker: "Das widerspricht dem Geist der Subsidiarität, der ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft ist und bleiben muss." Die Kirchen müssten sich allerdings kritisch fragen, welche Aufgaben sie in der Gesellschaft übernehmen wollten. "Wer sich zu sehr verweltlicht, verliert die Kraft zur Spiritualität", sagte Blüm. Die Krise der Kirche in Deutschland sei für ihn vor allem eine Glaubenskrise.

01. Juli 2013