Immer mehr Frauen arbeiten in der evangelischen Kirche

Hannover (epd). In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) arbeiten immer mehr Frauen. Unter den rund 224.337 Beschäftigten betrage der Frauenanteil 75,7 Prozent, heißt es in einer am Mittwoch in Hannover veröffentlichten Statistik-Broschüre auf Basis der aktuellsten Zahlen von 2011. Im Jahr 2002 lag der Frauenanteil noch bei rund 71 Prozent. Mehr als 90.000 aller Mitarbeiter waren in der Kinderbetreuung beschäftigt.

   Insgesamt arbeiteten hauptamtlich etwa 677.000 Menschen bei der evangelischen Kirche, ihren Gemeinden und ihren vielfältigen diakonischen Einrichtungen, teilte die EKD weiter mit: "Dabei nimmt sich die Zahl der Theologinnen und Theologen mit knapp 21.500 eher bescheiden aus." Der Frauenanteil unter der Pfarrerschaft liegt bei 33,5 Prozent. In der Diakonie sind 78,5 Prozent der Beschäftigen weiblich.

   Die EKD verzeichnet zudem weniger Austritte. Im Jahr 2011 haben 141.497 Menschen ihrer Kirche den Rücken gekehrt, wie sich weiter aus der Kirchenstatistik ergibt. Im Jahr 2010 waren es noch rund 3.700 mehr, womit sich ein leichter Positivtrend der letzten Jahre fortsetzte. Rund 53.300 traten 2011 neu in die evangelische Kirche ein. Von den rund 80 Millionen Einwohnern Deutschlands ist weiterhin fast jeder Dritte evangelisch. Der Statistik zufolge gehörten Ende 2011 der evangelischen Kirche 23,6 Millionen Menschen an (2010: 23,9 Millionen).

   Nach der aktuellsten Statistik der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gab es in Deutschland 2011 rund 24,5 Millionen römisch-katholische Christen. Das sind ebenfalls fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Die kirchliche Statistik der katholischen Bistümer in Deutschland 2011 registriert 126.488 Austritte und 10.380 Eintritte und Wiederaufnahmen.

   Der Anteil der Christen in der Bevölkerung lag 2011 den Angaben der EKD zufolge bei 61,5 Prozent. Darin sind neben Katholiken und Protestanten auch Mitglieder der evangelischen Freikirchen, der orthodoxen sowie anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften enthalten. 1990 stellten allein die evangelischen und römisch-katholischen Christen noch mehr als 70 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung.

   Die Zahl der Kirchengemeinden hat sich leicht reduziert. 2011 gab es 15.007 evangelische Gemeinden, 2010 noch 15.129. Bei den sogenannten kirchlichen Amtshandlungen wie Taufen, Konfirmationen und Trauungen gab es kaum Veränderungen: 174.196 junge Menschen wurden getauft (2010: 174.164), 238.487 konfirmiert (210: 231.891) sowie rund 48.400 getraut (2010: 51.882). Die Zahlen machten deutlich, dass die Kirche zum Leben vieler Menschen gehöre, "auch solcher, die selten oder nie in einem evangelischen Gemeindegottesdienst anzutreffen sind", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider im Vorwort.

Broschüre als Download

03. Juli 20134