Evangelische Kirche fordert mehr Unterstützung für Flüchtlinge


Berlin (epd). Führende Vertreter der evangelischen Kirche haben mehr Unterstützung für Flüchtlinge in Deutschland gefordert. Es sei "höchste Zeit, eine humane Einwanderungspolitik zu entwickeln", sagte der Berliner Bischof Markus Dröge am Donnerstag bei einem Besuch der hungerstreikenden Flüchtlinge am Brandenburger Tor. "Die Menschen sind verzweifelt, und wir müssen ihren Hilferuf ernst nehmen."

Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei Bundesregierung und EU, Prälat Martin Dutzmann, betonte, die Politik müsse nun handeln und helfen. "Man kann nicht zusehen, dass Menschen sich solchen schweren Schaden zufügen", sagte Dutzmann. Dem Anliegen der Flüchtlinge müsse Gehör verschafft werden.

Auch die Konferenz Diakonie und Entwicklung forderte eine Neuorientierung in der europäischen Flüchtlingspolitik. Angesichts der Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sei es an der Zeit, die Einwanderungspolitik zu verändern. Entwicklungspolitik könne nicht die Antwort auf die Herausforderungen sein, erklärten die Delegierten am Donnerstag in Berlin.

Die Konferenz ist das höchste beschlussfassende Organ des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE), in dem 2012 der Bundesverband der Diakonie und der Evangelische Entwicklungsdienst fusioniert sind.

18. Oktober 2013