Generalsynode erörtert künftige Zusammenarbeit in evangelischer Kirche

Düsseldorf (epd). Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat am Freitag über die Perspektiven einer Zusammenarbeit zwischen den konfessionellen Bünden und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) debattiert. Bischöfin Ilse Junkermann stellte dem lutherischen Kirchenparlament in Düsseldorf die Resultate der Auswertung des vertraglich vereinbarten Verbindungsmodells mit der EKD vor. Junkermann hob hervor, das Verbindungsmodell habe sich grundsätzlich bewährt. Allerdings sei weitere Klärung nötig, welche Ziele damit künftig angestrebt werden.

Nach Vorentscheidungen in Düsseldorf soll 2014 in Dresden auf den Tagungen der lutherischen und unierten Kirchenbünde und der EKD für den Fortgang des Verbindungsmodells die Weichen gestellt werden. Der Vizepräses der EKD-Synode, Klaus Eberl, legte dar, dass Richtungsentscheidungen über die Vertiefung des Zusammenwirkens der Bünde mit unterschiedlicher Konfessionsprägung innerhalb der EKD zu treffen seien. Dies setze eine Verständigung über die Ziele voraus. Eberl nannte vier Alternativen für das Tempo in der binnenkirchlichen Strukturdebatte: Gas geben, auf die Bremse treten, langsam weiterfahren, oder sich ziehen lassen.

Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche, Gerhard Ulrich, trat Besorgnissen entgegen, die lutherische Konfessionsfamilie wolle bremsen. Wenn die lutherischen Kirchen einen internen Klärungsprozess wünschten, habe dies eine dienende Funktion für den Strukturprozess. "Wir sind in Bewegung", sagte Ulrich.

Für die Union Evangelischer Kirchen (UEK) sagte deren Vorsitzender Ulrich Fischer, den unierten Kirchen gehe es nicht um Zentralisierung oder Uniformierung der evangelischen Kirche. Mit einer Vertiefung der Gemeinschaft der evangelischen Kirche würden sich alle verändern. In diesem Prozess sei allerdings eine stärkere Rolle der EKD gefragt, ergänzte Fischer. Der badische Landesbischof sprach von einer strukturellen Asymmetrie im Verbindungsmodell der evangelischen Kirche. Eine Auflösung der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche sei keineswegs beabsichtigt, versicherte Fischer.

Der Synodale Günther Beckstein wandte sich gegen eine Arbeitsteilung, wonach die EKD für das Weltliche, die Vereinigte Evangelische-Lutherische Kirche für die Theologie zuständig sei. Die EKD müsse stärker theologisch arbeiten und frömmer werden.

08. November 2013