Erneutes Patt bei Präseswahl der EKD - Evangelische Kirchenparlament unterbricht Beratungen

Düsseldorf (epd). Die Wahl eines neuen Präses für die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dauert weiter an. Auch im zweiten Wahlgang bei der Tagung am Sonntag in Düsseldorf fiel keine Entscheidung. Die ehemalige Bremer Richterin Brigitte Boehme bekam 59 Stimmen. Für den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein stimmten 56 Synodale. Es gab fünf Enthaltungen. Damit verfehlten beide erneut die notwendige Mehrheit von 64 Stimmen. Das Kirchenparlament unterbrach daraufhin seine Sitzung, um einen Ausweg aus dem Abstimmungspatt zu suchen.

Im ersten Wahlgang hatte die 73 Jahre alte Boehme 60 Stimmen bekommen. Für den 69-jährigen Beckstein entschieden sich 54 Synodale.

Die Synode muss die Nachfolge von Katrin Göring-Eckardt regeln. Die Grünen-Politikerin will sich nach vier Jahren im höchsten Laienamt der evangelischen Kirche auf ihre politische Arbeit als Fraktionschefin im Bundestag konzentrieren.

Beckstein war bei der Präseswahl 2009 Göring-Eckardt unterlegen und hatte seitdem zusammen mit dem rheinischen Oberkirchenrat Klaus Eberl als Vizepräses fungiert. Bei seiner Bewerbungsrede vor den Synodalen aus allen 20 deutschen Landeskirchen unterstrich der CSU-Politiker, dass er das Amt als Synodenpräses überparteilich ausfüllen wolle. Beckstein hatte sein Interesse an der Nachfolge für Göring-Eckardt bereits vor einigen Wochen angemeldet. Boehme trat kurzfristig an.

Boehme war bis zum Juni Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche. Die 73-jährige hatte sich dort nach zwölf Jahren im Amt der obersten ehrenamtlichen Repräsentantin der Kirche aus Altersgründen nicht mehr für weitere sechs Jahre zur Wahl gestellt.

Die Amtszeit des EKD-Synodenpräsidiums endet 2015. Dann wird das oberste evangelische Kirchenparlament in Deutschland neu zusammengesetzt.

www.ekd.de/synode2013