Bischof Overbeck: Arme brauchen Brot und Predigt

Düsseldorf (epd). Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat die Kirchen zur ganzheitlichen Hilfe für die Armen aufgerufen. Handlungsprinzip müsse dabei die Einheit von Hilfe und Verkündigung sein, sagte Overbeck am Montag im Namen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in einem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Düsseldorf. "Für uns als Christen ist die Sorge um die Hungernden in der Welt handelnde Verkündigung und verkündigendes Handeln."

Die Kirche dürfe nicht "nur predigen und dann die Menschen hungrig nach Hause schicken", betonte der Essener Bischof. Wohl organisierte Hilfe bedeute aber auch, nicht nur Brot zu verteilen: "Denn dann bliebe die Gesellschaft, wie sie ist. Sie würde stets von neuem ihre Elendsstrukturen produzieren." Kirche sei von ihrem Wesen her verpflichtet, zu helfen, dürfe aber gebotene Hilfe nicht "beziehungslos zur Botschaft Jesu vom Reich Gottes gestalten".

Die beiden großen Kirchen seien sich "ganz nahe in dieser Form von Ökumene, indem wir uns des Hungers in der Welt geistlich und materiell zusammen annehmen", fügte Overbeck hinzu. Die EKD-Synode befasste sich am Montag mit dem Schwerpunktthema Welternährung. Die Mitglieder des Kirchenparlaments diskutierten unter dem Motto "Es ist genug für alle da" insbesondere über nachhaltige Landwirtschaft.

11. November 2013