Mehr Anstrengungen im Kampf gegen Hunger gefordert

EKD-Synode debattiert Schwerpunktthema

Düsseldorf (epd). Zu mehr Anstrengungen bei der Überwindung des weltweiten Hungers haben Wissenschaftler und Kirchenvertreter auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Düsseldorf aufgerufen. Das Kirchenparlament befasste sich am Montag unter dem Motto "Es ist genug für alle da" mit dem Schwerpunktthema Welternährung und nachhaltige Landwirtschaft.

Den Hunger bis 2025 zu überwinden, sei ein ambitioniertes, aber machbares Ziel, sagte der Bonner Agrarökonom Joachim von Braun. Neben Boden- und Wasserknappheit, Bevölkerungsdruck und Armut seien fehlender Zugang zu Markt, Technik und Kapital sowie zu kleine Betriebe die wesentlichen Hungerursachen. Investitionen in Infrastruktur sowie in Aus- und Weiterbildung sieht der Direktor der Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn als wesentliche Faktoren im Kampf gegen Hunger.

Eine Produktivitätssteigerung bei den etwa 450 Millionen Kleinbauern, die unter Hunger litten, sei absolut notwendig für die Erhöhung derer Einkommen, hob Braun hervor. Diese Produktivitätssteigerungen erforderten viel größere Investitionen und Entwicklungsanstrengungen. Um Kleinbauern eine berufliche Zukunft außerhalb der Landwirtschaft zu eröffnen, müssten Jobs in ländlichen Regionen und nicht in den Slums der Megastädte geschaffen werden.

Der Sozialwissenschaftler Alexander Müller betonte, die Fortschritte in der Bekämpfung des Hungers hielten besonders in Afrika nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt. Als globale Herausforderungen nannte Müller, der dem Rat für Nachhaltige Entwicklung angehört, die Zunahme von Fehlernährung und Lebensmittelabfällen. Zur Ernährungssicherung bedarf es dem Wissenschaftler zufolge angesichts der Klimawandels Anpassungen in der Landwirtschaft. Erhöhte Dürregefahr bestehe vor allem in den Regionen, in denen die Bedingungen für eine Steigerung der Lebensmittelerzeugung ungünstig seien.

11. November 2013