EKD-Friedensbeauftragter warnt vor militärischer "Eigendynamik"

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat mit Blick auf den Volkstrauertag am Sonntag vor einer "Eigendynamik" des militärischen Denkens gewarnt. Sie behindere zivile Möglichkeiten der Konfliktlösung, sagte der leitende Bremer Theologe am Freitag. "Höchst ärgerlich ist es, dass in der Öffentlichkeit ein Bild vorherrscht, in dem offensives Handeln mit einem Militärschlag gleichgesetzt und die Ablehnung einer Militäroffensive als naiver Pazifismus bewertet wird."

Der Schutz der Menschenrechte im Konfliktfall etwa in Libyen, Mali oder Syrien sei wichtig, doch dürfe dies nicht "durch die Hintertür das Kriegführen wieder salonfähig machen", fügte Brahms hinzu. Der theologische Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche erinnerte an den Ausspruch des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD), nach dem von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen dürfe. "Das wird uns jetzt noch einmal besonders bewusst, bevor sich 2014 der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal und der des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal jährt."

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15. November 2013