Südsudanesische Kirchen rufen zu sofortigem Ende der Gewalt auf

Genf/Juba (epd). Die Kirchen im Südsudan rufen Regierung und Rebellen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf. "Wir verurteilen das sinnlose Morden an der Zivilbevölkerung", hieß es in einer am Montag verbreiteten Erklärung. Die Waffen müssten sofort niedergelegt werden. Bischöfe und andere hochrangige Vertreter christlicher Kirchen im Südsudan hatten sich am Sonntag in der Hauptstadt Juba zusammengefunden, um über die seit Mitte Dezember andauernden Gefechte zu beraten. Dabei sind nach UN-Schätzungen bislang mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 200.000 sind auf der Flucht.

Die Kirchenführer riefen beide Seiten zu Verhandlungen auf. An die internationale Gemeinschaft appellierten sie, einzugreifen, um besonders wehrlose Opfer wie Frauen, Kinder, Alte und Behinderte zu schützen. Deutlich warnten sie davor, den Konflikt als Kampf zwischen den Volksgruppen der Dinka und der Nuer misszuverstehen. Es handele sich um einen Konflikt zwischen Politikern, nicht zwischen Volksgruppen.

Hintergrund der Gefechte ist ein Machtkampf zwischen Südsudans Präsident Salva Kiir, einem Dinka, und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar, der zur Ethnie der Nuer gehört. Der Südsudan ist seit Juli 2011 ein unabhängiger Staat und gilt als eines der unterentwickeltsten Länder der Welt.

07. Januar 2014