Ausstellung in Sachsen zeigt weibliche Seite der Reformation

Dresden (epd). Die Ausstellung "eine STARKE FRAUENgeschichte - 500 Jahre Reformation" auf Schloss Rochlitz in Sachsen nimmt Gestalt an. Als erstes Exponat wurde am Freitag in Dresden ein Gemälde mit der Darstellung der "Judith mit dem Haupte des Holofernes" präsentiert. Das Bild eines bisher unbekannten Malers, vermutlich aus dem Jahre 1526, werde derzeit wissenschaftlich untersucht, sagte Simona Schellenberger, eine der Ausstellungskuratoren.

Die Schau auf Schloss Rochlitz gibt Einblick in weibliche Lebenswelten in der Zeit der Reformation und des 16. Jahrhunderts und zieht dabei auch Parallelen in die Gegenwart. Sie wird am 1. Mai eröffnet.

Das vorgestellte Gemälde ist eine Leihgabe der Universität Lüttich in Belgien. Nach ersten Erkenntnissen haben Übermalungen stattgefunden. Die Unterzeichnung sei nach einer Infrarotaufnahme deutlich zu sehen, sagte Restaurierungsstudentin Carolin Pult, die das Bild im Rahmen einer Seminararbeit untersucht. Das Gemälde befand sich den Angaben zufolge in einem sehr schlechten Zustand und wurde für die Ausstellung an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste konserviert.

Die Darstellung der biblischen Heldin Judith, die durch verführerische List dem assyrischen Heerführer Holofernes den Kopf abschlug und so eine ganze Stadt vor der völligen Zerstörung bewahrte, ist ein zentrales Motiv in der Ausstellung auf Schloss Rochlitz. Das am Freitag präsentierte Gemälde ist Kuratorin Schellenberger zufolge "eines der spannendsten Exponate".

Unter den insgesamt mehr als 300 Exponaten der Ausstellung werden sechs originale historische Judith-Gemälde und zahlreiche Darstellungen dieses Motivs auf Grafiken, Alltagsgegenständen und Reproduktionen zu sehen sein. Ausgehend von der Biografie der Herzogin Elisabeth von Rochlitz (1502-1557), die 1537 die Reformation in ihrem Herrschaftsbereich einführte, dokumentiert die Ausstellung weitere Beispiele "starker Frauen".

Vorgestellt werden die Frau Martin Luthers, Katharina von Bora, sowie Argula von Grumbach, Ursula Weyda und Wibrandis Rosenblatt. Die Kosten für die Ausstellung von geschätzten 1,8 Millionen Euro werden maßgeblich aus dem Förderprogramm "Reformationsjubiläum 2017" der Bundesregierung finanziert.

Die Ausstellung auf Schloss Rochlitz ist vom 2. Mai bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Eröffnungstag, dem 1. Mai, ist die Schau ab 16 Uhr zugänglich.

www.schloesserland-sachsen.de

31. Januar 2014