Krim-Pastor: "Lage auf der Halbinsel ist widersprüchlich"

Sefastopol (epd). Der evangelische Pfarrer auf der Krim, Markus Göring, hält eine militärische Auseinandersetzung direkt auf der Krim für unwahrscheinlich. "Hier gibt es zu wenige, die sich den Russen entgegenstellen", sagte der evangelisch-lutherische Pastor dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. "Wenn es zu einer militärischen Auseinandersetzung kommt, dann an der Grenze zur Ukraine."

Göring ergänzte: "Die Lage auf der Krim ist widersprüchlich." Das Leben auf den Straßen gehe weitgehend normal weiter. Zugleich seien aber weniger Menschen als sonst unterwegs. "Militärisch ist schon jetzt einiges in Gange", sagt er. "Sobald wir Zeitung oder im Internet lesen, bekommen wir Herzklopfen" schildert er die Reaktionen der Bevölkerung vor Ort. Göring stammt aus Bayern und ist als Pfarrer der deutschen evangelisch-lutherischen Kirche der Ukraine für sieben Gemeinden auf der Krim zuständig.

Laut Bundeszentrale für Politische Bildung sind rund 60 Prozent der Bevölkerung der Krim Russen. Die Ukrainer machen auf der Halbinsel am Schwarzen Meer rund 24 Prozent der Bevölkerung aus. Zwölf Prozent sind Krimtataren. In der zur Ukraine gehörenden Autonomen Republik leben insgesamt rund 2,4 Millionen Menschen.

03. März 2014