Landesbischöfin Junkermann begrüßt geplanten Mindestlohn

Gommern (epd). Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hat die geplante Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns begrüßt. Es sei ein Skandal, dass Hunderttausende Menschen in Deutschland selbst bei Vollbeschäftigung nicht von ihrem Lohn leben könnten, sagte sie bei der Podiumsdiskussion "Der Wert der Arbeit" am Donnerstagabend in Gommern bei Magdeburg. Der Mindestlohn sei trotz vieler Ausnahmen längst überfällig, von ihm würden mehrere Millionen Menschen profitieren.

Zur Gerechtigkeit gehöre auch, dafür zu sorgen, dass ärmere Menschen von der Arbeit leben können, betonte die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Soziale Marktwirtschaft bedeute auch, dass Schwache unterstützt werden. Dieser Gesellschaftsvertrag funktioniere seit zehn bis zwölf Jahren aber nicht mehr, kritisierte die Theologin. Die Schwere zwischen Arm und Reich gehe weiter auseinander.

Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche das Gesetz zum flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde auf den Weg gebracht. Er soll mit Einschränkungen von 2015 an und dann ab 2017 für alle Branchen gelten. Das Gesetz soll vor der Sommerpause im Bundestag verabschiedet werden, danach muss noch der Bundesrat zustimmen.

11. April 2014