Pflege-Proteste: Diakonie übergibt Forderungen an Minister Gröhe

Berlin (epd). Zum Internationalen Tag der Pflege hat Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier am Montag "Rettungspakete" an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) übergeben. In Pappschachteln hatte der evangelische Wohlfahrtsverband seine Forderungen nach würdevoller Pflege, einer attraktiveren Ausbildung und gerechteren Finanzierung verpackt. Gröhe begrüßte die Initiative. "Ob unsere Gesellschaft eine menschliche ist, hängt davon ab, wie wir mit Pflegebedürftigen und Kranken umgehen", sagte er bei der Übergabe in seinem Ministerium in Berlin.

Gröhe verwies auf die im Zuge der Pflegereform geplanten Maßnahmen. Der Minister versprach, Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen zu entlasten und für eine bessere Ausbildung zu sorgen.

Stockmeier verwies zudem auf den drohenden Fachkräftemangel in der Pflege. Zudem bemängelte er, die Arbeit der Pflegekräfte werde zu wenig wertgeschätzt. Die Diakonie betreibt bundesweit über 3.500 Pflegeheime und ambulante Dienste.

Für Montag waren bundesweit von Verbänden und Trägern von Pflegeeinrichtungen Proteste gegen schlechte Bedingungen vor allem in der Altenpflege geplant. Das Bündnis für Altenpflege wollte an Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) Protestpostkarten übergeben, auf denen ein Erhalt des Altenpflegers als spezieller Ausbildungsberuf gefordert wird. Die große Koalition plant, die Ausbildungen in den Zweigen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zusammenzuführen.

Schwesig besuchte zuvor die Lazarus-Altenpflegeschule in Berlin. "Die Pflege älterer Menschen in ein verantwortungsvoller Beruf, der Achtung und Wertschätzung verdient", sagte sie. Zudem unterstrich Schwesig ihre Forderung nach einer kostenlosen Ausbildung. Bund und Länder hatten sich bereits darauf verständigt, das Schulgeld im Pflegebereich abzuschaffen.

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12. Mai 2014