Rheinischer Präses: Kirche soll beweglicher werden

Wuppertal (epd). Die evangelische Kirche muss nach Einschätzung des rheinischen Präses Manfred Rekowski noch flexibler werden, um ihren Verkündigungsauftrag zu erfüllen. Einerseits müssten viele Türen zum Haus der Kirche offen gehalten werden, damit Menschen Zugang dazu fänden, sagte Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit Blick auf das bevorstehende Zukunftsforum im Ruhrgebiet. "Und wir müssen andererseits auch raus aus dem Haus, zu den Menschen hin, und sie dort abholen, wo sie gerade im Leben stehen." Zwar seien schon viele kirchliche Mitarbeiter auf guten Wegen unterwegs. "Aber ich denke, dass wir zu den Menschen hin noch beweglicher werden können."

Für die Rolle der Kirchen in der Gesellschaft gilt nach Ansicht des leitenden Theologen der Evangelischen Kirche im Rheinland nach wie vor die Formel der Barmer Theologischen Erklärung, mit der sich 1934 evangelische Christen von der Weltanschauung der Nationalsozialisten und von theologischen Irrlehren abgegrenzt hatten: "Sie haben Staat und Gesellschaft zu erinnern an Gottes Reich, Gebot und Gerechtigkeit." Dabei dürften die Kirchen nicht einfach absegnen, was Staat und Politik vorgeben.

Auf dem "Zukunftsforum 2014 für die Mittlere Ebene" wollen von Donnerstag bis Samstag rund 800 Dekane, Kreispfarrer und Superintendenten sowie ehrenamtliche Leitungsmitglieder über den kirchlichen Reformprozess auf der regionalen Ebene beraten. Das Motto lautet "informieren - transformieren - reformieren". Im Eröffnungsgottesdienst wird an die Verabschiedung der Barmer Theologischen Erklärung am 31. Mai 1934 erinnert. Die Predigt hält der EKD-Ratsvorsitzende und frühere rheinische Präses Nikolaus Schneider. Weiteres Thema des Kongresses ist die Bedeutung des 500. Reformationsjubiläums 2017 für die Zukunft der Kirche.

14. Mai 2014