Tveit bleibt Generalsekretär des Weltkirchenrats

Zentralausschuss verlängert Amtszeit um fünf Jahre

Genf (epd). Der Norweger Olav Fykse Tveit bleibt weitere fünf Jahre Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen. Der Zentralausschuss des Weltkirchenrates berief den 53-jährigen Theologen am Donnerstag in Genf für eine zweite Amtszeit. Der Lutheraner ist seit Anfang 2010 Generalsekretär des Dachverbandes von weltweit 345 Kirchen mit rund 500 Millionen Mitgliedern. Tveit bleibt nun bis mindestens Ende 2019 im Amt.

Die Vorsitzende des 150 Mitglieder zählenden Zentralausschusses, die Kenianerin Agnes Abuom, lobte Tveit als mutigen und vorausschauenden Generalsekretär, der sein Amt in schwieriger Zeit übernommen hatte. Die Bestätigung durch den Zentralausschuss sei ein "großes Privileg", sagte der norwegische Theologe. Im Mittelpunkt der ökumenischen Bewegung stehe der Einsatz für "Gerechtigkeit und Frieden in der Welt".

Der Zentralausschuss war am Mittwoch zu einer knapp einwöchigen Sitzung zusammengetreten. Das Gremium ist das höchste Entscheidungsorgan des Weltkirchenrates zwischen den Vollversammlungen. Die Mitglieder beraten unter anderem über die Umsetzung der Beschlüsse der Vollversammlung 2013 im südkoreanischen Busan.

Tveit leitete umfangreiche organisatorische Reformen im ÖRK ein, bei denen auch Personal abgebaut wurde. Zudem musste Tveit die finanzielle Schieflage des Pensionsfonds des ÖRK regeln. Der Kirchenbund nahm einen Kredit in Höhe von knapp 20 Millionen Euro auf, um die Pensionen für die früheren Mitarbeiter zu sichern. Im Gegenzug soll das 35.000 Quadratmeter große Areal des ÖRK in bester Lage in Genf entwickelt und neu bebaut werden. Mit den Einnahmen aus Mieten, Pachten und Gebäudeverkäufen soll der Kredit zurückgezahlt werden.

Der Weltkirchenrat wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Der Weltbund versteht sich als Gemeinschaft von Kirchen mit dem Ziel der "sichtbaren Einheit". Dem Weltkirchenrat gehören protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie Freikirchen an. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet aber seit Ende der 60er Jahre in wichtigen Gremien wie der "Kommission für Glauben und Kirchenverfassung" mit.

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04. Juli 2014