Sorge der EKD um Christen im Irak

Die Auslandsbischöfin der EKD,  Vizepräsidentin Petra Bosse-Huber, hat sich besorgt über die Situation der Christen im Irak geäußert. Gleichzeitig rief sie die Bundesregierung und die europäischen Kommission auf, sich für den Schutz der Bevölkerung im Nordirak einzusetzen. „Mit großer Sorge hören wir die Berichte, die uns über unsere ökumenischen Partner und über die internationalen Medien aus dem Nordirak erreichen", so Bosse-Huber.

"Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verurteilt alle Gewalt und jegliche Einschüchterungsversuche, denen die christlichen Gemeinden im Irak ebenso wie Schiiten, moderate Sunniten, Kurden, Yesiden und viele andere von Seiten der ISIS ausgesetzt sind. Unsere Fürbitten gilt den Opfern und zielt auf Frieden und Verständigung in der Region. Gemeinsam mit den Syrischen Kirchen sind wir der Auffassung, dass das friedliche Zusammenleben der Religionen im Irak gefördert werden muss. Den brutalen Versuch, religiös homogene Räume zu schaffen, lehnen wir entschieden als einen fatalen Irrweg ab.

Angesichts der aktuellen Situation weist die Evangelische Kirche in Deutschland derzeit über ihre politischen Kontakte sowohl die Bundesregierung als auch die europäische Kommission nachdrücklich auf die Dringlichkeit der Hilferufe aus dem Nordirak hin. Wir ermutigen die Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel, sich für den Schutz der Zivilbevölkerung in den von ISIS mit Gewalt überzogenen Gebieten einzusetzen.

Jakob von Sarug, der Schutzpatron des größten Klosters der Syrer in Deutschland, sprach den Christen im heutigen Nordirak schon vor vielen hundert Jahren die Worte der Hoffnung auf ‚die Gabe des Friedens‘ zu. Dies wünschen wir auch jetzt allen Menschen in der Region.“

28. Juli 2014