Neuer Diakonie-Präsident Lilie will Jugendarbeit stärken

Berlin (epd). Der neue Präsident der Diakonie, Ulrich Lilie, will die Jugendarbeit in Deutschland stärken. "Ich will mich für Entfaltungsmöglichkeiten jenseits vom ständigen Leistungsdruck einsetzen", sagte Lilie am Samstag bei der Vorstellung von ausgewählten Ausbildungsprojekten und Jugendtreffs in Berlin. Deshalb sei es wichtig, Orte wie zum Beispiel Jugendclubs zu erhalten, an denen auch soziale und kreative Fähigkeiten von jungen Leuten gefördert würden.

Gleichzeitig seien diese Treffs auch wichtig für die Vernetzung und Prävention. Vielfach werden die Clubs von Jugendlichen aus schwierigen Familien und prekären Verhältnissen aufgesucht. "Es kann nicht sein, dass solche Angebote unter finanziellen Schwierigkeiten leiden - was hier mit den Jugendlichen gemacht wird, ist unersetzlich", sagte Lilie weiter. Die Bedeutung der Jugendsozialarbeit müsse stärker ins Bewusstsein der Politik rücken.

Auch Ausbildungsprojekte, die Jugendlichen ohne Schulabschluss oder Umschülern eine Chance bieten, müssten stärker gefördert werden. Sie dürften nicht zur Bereinigung der Arbeitslosenstatistik eingesetzt werden, sondern den Jugendlichen echte Perspektiven bieten. Gerade die soziale Unterstützung und Lebensberatung, die in solchen Angeboten geleistet werde, sei für die jungen Leute unersetzlich.

Der 57-jährige Lilie hatte am 1. Juli als Nachfolger von Johannes Stockmeier sein Amt getreten. Für die Diakonie arbeiten bundesweit insgesamt rund 453.000 Voll- und Teilzeitkräfte, die bei rund 28.000 Trägern und Einrichtungen beschäftigt sind.

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16. August 2014