EKD-Friedensbeauftragter würdigt ehemalige DDR-Bausoldaten

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat die Arbeit der Bausoldaten in der früheren DDR gewürdigt. Sie seien wichtige Wegbereiter der ostdeutschen Friedensbewegung gewesen, sagte er am Donnerstag in Bremen. Dabei hätten sie vielfach Nachteile hinnehmen müssen. Am Sonntag jährt sich zum 50. Mal die Einführung des Bausoldatendienstes in der Nationalen Volksarmee. Sie war die einzige Möglichkeit, den Dienst an der Waffe zu verweigern.

"In einer militarisierten Gesellschaft wie der damaligen DDR gehörte viel Mut dazu, den Waffendienst in der NVA zu verweigern", sagte Brahms. Die Geschichte der Bausoldaten dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Sie hätten ihren Gewissen gehorcht und auch für die Kirchen in der DDR eine wichtige Rolle gespielt. "Die Frage der Kriegsdienstverweigerung wurde so in den Kirchen gestellt und belebte die dortige Diskussion über Frieden und friedensethische Fragen."

Die DDR-Führung hatte 1964 den Bausoldatendienst eingeführt. Die Betroffenen wurden häufig unter extremem Bedingungen zu schweren körperlichen Arbeiten eingesetzt. Als Erkennungszeichen trugen sie Spaten auf den Schulterklappen. Bis Ende 1989 lehnten rund 15.000 Männer aus religiösen und politischen Gründen den Armeedienst mit der Waffe ab. Brahms nimmt an diesem Wochenende an einem Kongress zur Geschichte der Bausoldaten in Wittenberg teil.

Friedensbeauftragter:
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04. September 2014