Bedford-Strohm: Christen haben Verantwortung für die Schöpfung

Frankfurt a.M. (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat den Beitrag der Christen für die Bewahrung der Schöpfung hervorgehoben. Beim Thema Atomkraft habe sich sehr deutlich gezeigt, "wie wichtig es ist, die ethische Verantwortung auch in die politischen Debatten einzubringen", sagte er in Gespräch mit dem Online-Portal evangelisch.de zum ökumenischen Tag der Schöpfung am Freitag. Hochgefährlichen Müll dürfe man nicht künftigen Generationen hinterlassen. Deshalb habe das Projekt Energiewende die volle Unterstützung der evangelischen Kirche.

Schöpfungsverantwortung zeigt sich nach den Worten von Bedford-Strohm auch im persönlichen Leben. "Dass die Kinder in der Kita schon lernen, wie man Müll trennt, ist für mich ein Zeichen der Hoffnung." Er selbst mache sich viele Gedanken, "welche Auswirkungen meine Mobilität etwa auf die Umwelt hat". Er fahre persönlich ein Erdgasauto mit besonders niedrigem CO2-Ausstoß. "Und in München fahre ich, soweit möglich, immer mit dem Fahrrad."

Christen in Deutschland begehen seit einigen Jahren jeweils Anfang September den Tag der Schöpfung. Die zentrale Veranstaltung findet in diesem Jahr in München statt. Für den Abend waren ein Gottesdienst, eine Prozession mit einer orthodoxen Wasserweihe sowie einer Diskussionsrunde vorgesehen. Bedford-Strohm sagte: "Am besten ist, wenn wir den ökumenischen Tag der Schöpfung 365 Tage im Jahr feiern." Aber es sei gut, dass es einen ausgewählten Tag gebe, an dem umrissen werde, welche Aufgabe es gebe: "eine ökologische Transformation unserer Wirtschaft".

Der Landesbischof verwies auf vielfältige ökologische Aktivitäten in den Kirchengemeinden. Das Umweltzertifikat "Grüner Gockel" sei nicht nur im Süden Deutschlands bekannt. Dabei gehe es um Energieeinsparung, effektive Gebäudesanierung, sinnvolle Raumbeheizung, Solaranlagen, Beschaffung von ökologischen und fair gehandelten Verbrauchsgütern und anderes, erläuterte Bedford-Strohm. Anhand des Zertifikates könnten sich Gemeinden ökologisch weiterentwickeln.

05. September 2014