EKD-Präses Schwaetzer: Aufnahme von Flüchtlingen ist Gebot der Zeit

Karlsruhe (epd). Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat die Europäer dazu aufgefordert, mehr für Flüchtlinge zu tun. "Seenotrettung, gefahrenfreie Wege nach Europa und eine solidarische Aufnahme von Flüchtlingen sind das Gebot der Zeit", sagte Schwaetzer bei einem ökumenischen Gottesdienst am Freitagabend in Karlsruhe.

Wenn sie am Tag der Deutschen Einheit an die DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft von 1989 denke, habe sie auch die Flüchtlinge von heute vor Augen. "Wir können von unserem Wohlstand etwas abgeben, um sie willkommen zu heißen und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen", sagte Schwaetzer laut vorab veröffentlichem Redemanuskript. Sicherlich gehe es in erster Linie darum, den Menschen in ihrer Heimat ein sicheres Umfeld zu bieten. Auch wenn die derzeitige Situation nicht einfach sei und gerade Kirchengemeinden sehr viel leisteten, solle mehr möglich sein als ein Aufrechnen, wer wie viel tut.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Karlsruhe lädt jedes Jahr für den Tag der Deutschen Einheit zu einem ökumenischen Gottesdienst ein. Die Predigt halten jeweils prominente Personen aus dem öffentlichen Leben.

Die 72-jährige FDP-Politikerin Schwaetzer war von 1987 bis 1991 Staatsministerin im Auswärtigen Amt und von 1991 bis 1994 Bundesbauministerin. An der Spitze des Parlaments der Evangelischen Kirche in Deutschland steht sie seit einem Jahr.

03. Oktober 2014