"Protestantische Revolution" - Evangelische Kirche gedenkt Mauerfall

Dresden (epd). Die evangelische Kirche hat mit einem Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche die friedliche Revolution in der DDR und die innerdeutsche Grenzöffnung vor 25 Jahren gewürdigt. "Es war eine friedliche und auch eine protestantische Revolution, denn zu einem guten Teil wurde sie von evangelischen Christinnen und Christen gemacht", sagte der sächsische Landesbischof Jochen Bohl am Sonntagmorgen in seiner Predigt. Doch sei 1989 nicht der ewige Frieden ausgebrochen, sagte Bohl und rief dazu auf, dass Deutschland angesichts der Konflikte in der Welt Verantwortung übernimmt.

Es sei "nicht länger möglich, sich zurückzulehnen und distanziert zuzuschauen, was anderswo geschieht". Als Beispiele nannte Bohl laut vorab verbreitetem Redetext unter anderem den Terror des "Islamischen Staates" in Syrien und dem Irak, den Ukraine-Konfliekt und den Umgang mit Flüchtlingen. "Es gibt keine Nische, in die Deutschland sich zurückziehen könnte, auf dessen Möglichkeiten viele erwartungsvoll sehen", sagte der sächsische Landesbischof, der auch stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Mit dem vom ZDF übertragenen Gottesdienst eröffnete die EKD ihre diesjährige Synodentagung. Vor dem evangelischen Kirchenparlament, das bis Mittwoch in Dresden berät, wird der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider am Vormittag letztmals Bericht erstatten. Der 67-jährige Theologe, die seit 2010 oberster Repräsentant der mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten ist, hatte im Sommer angekündigt, sich aus seinen Ämtern zurückzuziehen, um seiner erkrankten Frau Anne beizustehen. Die Wahl eines neuen Ratsvorsitzenden ist für Dienstag geplant.

09. November 2014

www.ekd.de/synode2014