"Brot für die Welt" ruft zum Kampf gegen Mangelernährung auf

Start der bundesweiten Spendenaktion

Wien/Frankfurt a.M. (epd). "Satt ist nicht genug": Zwei Milliarden Menschen weltweit sind nach UN-Schätzungen mangelernährt. Ihnen fehlen Vitamine, Eisen, Jod oder andere Nährstoffe. "Brot für die Welt" rückt den Kampf gegen Fehlernährung ins Zentrum seiner Spendensammlung.

Der Kampf gegen die weltweite Mangelernährung steht im Mittelpunkt der 56. Spendenaktion, die das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" am ersten Advent in Wien eröffnet hat. Das Motto der Kampagne lautet "Satt ist nicht genug!". Fast jedem dritten Menschen auf der Welt mangele es an Vitaminen, Eiweißen und Mineralien, sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, im Eröffnungsgottesdienst. Der menschliche Körper brauche mehr als nur Sättigung.

"Mangelernährte Kinder nehmen Schaden an ihrer körperlichen Entwicklung", sagte Füllkrug-Weitzel in dem Fernsehgottesdienst, den die ARD aus der Lutherkirche in Wien übertrug. "Sie lernen auch schlecht, und sie bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Erwachsene fangen jede Krankheit und sind körperlich und geistig weniger leistungsfähig." Die Landwirtschaft trage durch Monokulturen ebenso zur Mangelernährung bei wie die Verbraucher, die statt heimischen Nahrungsmitteln immer mehr billige, nährstoffarme Fertiggerichte kauften.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hungern weltweit mehr als 800 Millionen Menschen. Insgesamt zwei Milliarden Männer, Frauen und Kinder sind mangelernährt, weil ihnen Vitamine, Eisen, Jod oder andere Nährstoffen fehlen. Die Folgen sind Wachstumsstörungen, Hirnschäden oder Blutarmut.

Der österreichische Bischof Michael Bünker, der auch Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen ist, sprach sich in seiner Predigt für die Stärkung von kleinbäuerlichen Betrieben aus. Das Recht auf gesunde, vielfältige und bezahlbare Nahrung sei ein Menschenrecht, erklärte er. Jeder Einzelne sei aufgerufen, über eine Änderung der eigenen Essgewohnheiten und eine bessere Ernährung nachzudenken.

Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer sagte in seinem Grußwort, neben dem körperlichen müsse auch der geistige Hunger gestillt werden, und es gehe auch um Menschenwürde und Chancengerechtigkeit. Um notleidenden Menschen zu helfen, müssten Politik, Zivilgesellschaft, Kirchen und Religonsgemeinschaften zusammenwirken, erklärte Fischer in einem Grußwort.

"Brot für die Welt" wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Traditionell ist die Weihnachtskollekte in evangelischen Gemeinden für "Brot für die Welt" bestimmt. Seit fünf Jahren beteiligt sich auch die Evangelische Kirche Österreichs. In diesem Jahr wurde die Aktion zum ersten Mal von Österreich aus gestartet.

Informationen zur Spendenaktion

01. Dezember 2014