Weltkirchenrat will sich in Friedensprozess in der Ukraine einbringen

Genf (epd). Der Weltkirchenrat will sich in die Friedensbemühungen für den Konflikt im Osten der Ukraine einbringen. Eine ökumenische Delegation solle in Kürze das osteuropäische Land besuchen, um bei einem Dialog zwischen den verfeindeten Parteien zu helfen, teilte der Ökumenische Rat der Kirchen am Mittwoch in Genf mit. Nähere Einzelheiten nannte der ÖRK nicht. Der Verband umfasst knapp 350 protestantische, anglikanische und orthodoxe Kirchen.

Ein Gesandter des Weltkirchenrates, Daniel Buda, besuchte zusammen mit einem Repräsentanten des Moskauer Patriarchats, Michail Goundiaev, die Ukraine für Sondierungen. Buda konferierte mit Vertretern der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, dem Allukrainischen Kirchenrat und anderen Religionsgemeinschaften.

Die Vertreter aller Kirchen hätten ihren starken Wunsch nach Frieden in der Ukraine zum Ausdruck gebracht, sagte Buda zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs am Mittwoch. Wenn es nur nach dem Willen der ukrainischen Kirchen ginge, könnte ein dauerhafter Frieden sofort erreicht werden.

Seit Mitte April kämpfen prorussische Separatisten im Osten des Landes gegen die regulären Streitkräfte der Ukraine. Die Separatisten werden von Moskau unterstützt und wollen sich von der Ukraine abspalten. Bei den Kämpfen kamen nach UN-Angaben weit mehr als 4.000 Menschen ums Leben, Hunderttausende sind auf der Flucht. Der harsche Winter verschlimmert die humanitäre Lage im Land weiter. In der vergangenen Woche trat eine neue Waffenruhe in Kraft, die laut Medienberichten bislang weitgehend eingehalten wird.

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