Gottesdienst mit Militärbischof Rink und Verteidigungsministerin von der Leyen zur Einführung von Militärseelsorger Kober

Stetten am kalten Markt. Hoher Besuch im Landkreis Sigmaringen: Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete und evangelische Pfarrer Pascal Kober ist in Stetten am kalten Markt vom Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland Sigurd Rink als Militärpfarrer eingeführt worden. Bei dem Gottesdienst war auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) anwesend. Sie betonte in ihrem Grußwort im Anschluss an den Gottesdienst die Bedeutung der Militärseelsorge: „Die Militärseelsorge ist eine fordernde Aufgabe, sie ist mit Leib und Seele auszufüllen“, sagte die Ministerin. Militärpfarrer Kober bewege sich im Rahmen einer „christlichen Handlungsethik“, nachdem er als Abgeordneter Erfahrungen in Afghanistan gemacht habe.

In der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius hob Militärbischof Rink, die Bedeutung des Militärpfarrers vor Ort hervor: „Ganz egal, ob Feuerwehrmann, Fernspäher, Kampfmittelbeseitiger oder deutsch-französische Brigade – sie alle brauchen den Dienst des Seelsorgers, und für sie alle ist er da.“ Er würdigte Kober als einen Menschen, der bereit sei, politische Verantwortung zu übernehmen, im Bundestag oder jetzt als Militärgeistlicher für die Standorte Stetten am kalten Markt und Pfullendorf.

Für Kober selbst ist die Militärseelsorge „nicht nur Christenpflicht und Ausdruck kirchlicher Mitverantwortung für unsere freiheitliche Demokratie, sondern auch eine Schule für den eigenen Glauben.“ Er habe oftmals die Erfahrung gemacht, dass die Soldaten ihm ehrliche und kritische Fragen stellten, die immer wieder Anlass böten, die eigenen Antworten selbst zu hinterfragen. „Ich bekomme daher mindestens so viel zurück, wie ich zu geben in der Lage bin“, sagte Kober im Vorfeld.

Der 43-jährige Kober hat das Amt des Militärpfarrers bereits seit März 2014 inne. Er bietet den etwa 2.000 in Stetten und Pfullendorf stationierten Bundeswehrsoldaten Gottesdienste, Seelsorge und Unterricht zu ethischen Fragen. Kober hatte 2013 den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst, da seine Partei an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war. Eine Reise im Jahr 2011 mit dem damaligen Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) nach Afghanistan sei entscheidend für seinen Entschluss gewesen, in die Militärseelsorge zu gehen, sagte Kober.

19. Januar 2015

Evangelische Landeskirche in Baden