Auslandsgemeinden spenden für die Sanierung der Wittenberger Stadtkirche

Wittenberg/Leipzig (epd). Die Sanierung der Wittenberger Stadtkirche wird auch von Kirchengemeinden aus dem Ausland finanziell unterstützt. Am Dienstag wird das Leipziger Gustav-Adolf-Werk (GAW) in einem Gottesdienst in Wittenberg einen Scheck von 10.000 Euro übergeben, kündigte das evangelische Diasporawerk an. Das Spendengeld wurde unter anderen in kleinen evangelisch-lutherischen Gemeinden in Griechenland, Polen und Bolivien gesammelt. Die Predigt in dem Gottesdienst in der Stadtkirche hält GAW-Präsident Wilhelm Hüffmeier.

Gemeinsam mit dem Martin-Luther-Bund veranstaltet das Gustav-Adolf-Werk seit Montag in Wittenberg eine internationale Konferenz zur Rolle von Bildern als Vermittler biblischer und reformatorischer Positionen. Das Treffen knüpft an das aktuelle Themenjahr "Bild und Bibel" der Lutherdekade an.

Als Referenten wurden Vertreter von Minderheitskirchen etwa aus Italien und Frankreich angekündigt. Zudem soll bei der bis Mittwoch laufenden Tagung unter dem Motto "Bibel und Bild in der reformatorischen Christenheit" ein ungarischer Animationsfilm über Luther vorgeführt werden.

Die Wittenberger Stadtkirche war Predigtstätte von Martin Luther und Ausgangsort für die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache. Sie war zwar 2014 am Reformationstag (31. Oktober) nach Bauarbeiten wiedereröffnet worden, die Generalsanierung läuft jedoch weiter. Als Gesamtbaukosten sind 7,8 Millionen Euro veranschlagt. Dabei muss die Kirchengemeinde 1,5 Millionen Euro selbst aufbringen. An Spenden kamen dafür bislang rund 365.000 Euro zusammen.

Die Stadtkirche ist neben der Wittenberger Schlosskirche Weltkulturerbe der UNESCO. Das Siegel tragen ebenso das Lutherhaus und das Melanchthonhaus in der Stadt.

20. Januar 2015