Ökumenische Kapelle im Frankfurter Flughafen eingeweiht

Frankfurt a.M. (epd). Im Frankfurter Flughafen ist eine weitere christliche Kapelle eingeweiht worden. "Es ist wichtig, dass wir ein deutliches Zeichen für die Verbundenheit der Religionen setzen", sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung im Beisein von jüdischen, christlichen und muslimischen Vertretern. Die Kapelle im Transitbereich befindet sich unmittelbar neben einem jüdischen und einem muslimischen Gebetsraum. Beide waren bereits im vergangenen Jahr eröffnet worden.

"Die Welt braucht das friedliche Zusammenleben der Religionen", sagte Jung. Der Flughafen könne Vorbild für viele gesellschaftliche Orte sein. Der Limburger Weihbischof Thomas Löhr würdigte die Bedeutung der gemeinsamen Feier aller monotheistischen Religionen: "Das ist unsere Gesellschaft und unsere Welt - so bunt soll sie auch sein." Der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Menachem Halevi Klein, sagte: "In einem Flugzeug sitzen wir alle zusammen und teilen ein Schicksal, so auch in der Welt."

Der knapp 18 Quadratmeter große Raum ist schlicht gehalten. Hinter einem weißen Altarwürfel aus Holz steht ein mit Bibelszenen geschmücktes metallenes Stabkreuz des katholischen Pallottinerordens. An der Seite hat die griechisch-orthodoxe Kirche über dem Fürbittenbuch ein Ikonenbild an die Wand gehängt. Die gegenüberliegende Seite und die rückwärtige Wand wurden im Auftrag der evangelischen Kirche von einer Stuttgarter Künstlerin aus mundgeblasenen, satinierten Opalglasstäben gestaltet.

Menschen im Transitbereich, die oft nur zum Umsteigen hier seien, seien ortlos und damit ein Stück orientierungslos, sagte die evangelische Flughafenpfarrerin Ulrike Johanns. In dieser Situation böten die Gebetsräume Schutz und einen Rückbezug zur Heimat. Das Raumensemble im Terminal 1 ist das dritte am Frankfurter Flughafen. Weitere gibt es im öffentlichen Bereich des Terminals sowie im Transitbereich von Terminal 2. Daneben bestehen ein eigener christlich-orthodoxer Gebetsraum im Terminal 1 und eine ökumenische Kapelle in der Flüchtlingsunterkunft am Flughafen.

27. Januar 2015