Die Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor einer drohenden Hungersnot in Ostafrika

Berlin (epd). Die Hungersnot in Ostafrika droht nach Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe wegen der Flüchtlingskrise in Europa weitgehend unbeachtet zu bleiben. Die Probleme mit der Aufnahme von Flüchtlingen sollte die Aufmerksamkeit nicht so beanspruchen, dass die bevorstehende Katastrophe in Afrika nicht wahrgenommen werde, erklärte das evangelische Hilfswerk in Berlin. Wegen der anhaltenden Dürre im östlichen und südlichen Afrika seien etwa 50 Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Massive Ernteausfälle und Nahrungsmittelknappheit

Hervorgerufen durch das Klimaphänomen El Niño haben in der Region lange Dürreperioden und andere Wetterextreme in den vergangenen Monaten zu massiven Ernteausfällen und Nahrungsmittelknappheit geführt. Noch sei ein neues Hungerdrama in Afrika abwendbar, sagte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Aber wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht auf die monatelange Dürre reagiert und die Menschen in den betroffenen Regionen nicht zügig mit Lebensmitteln, Wasser und Saatgut versorgt, besteht die Gefahr einer gewaltigen Hungerkatastrophe."

Am schlimmsten sei die Lage in Äthiopien, dem bevölkerungsreichsten Land Ostafrikas. Dort haben etwa zehn Millionen Menschen nicht genug zu essen. "Die Situation ist in vielen Regionen alarmierend", erklärte der Leiter des Regionalbüros Afrika, Clemens von Heimendahl. Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet in den Ländern Äthiopien, Somalia, Kenia und Mosambik verstärkt Nothilfe.

15. Februar 2016