"Hoffnung für Osteuropa" - Bundesweit Spendenaktionen gestartet

In mehreren Landeskirchen sind am Sonntag Spendenaktionen für Osteuropa gestartet worden. Die einstmals bundesweite Aktion "Hoffnung für Osteuropa" wird von zahlreichen Landeskirchen dezentral weitergeführt und mit unterschiedlichen Kooperationen und Akzenten gestaltet. Viele der Initiativen richten in diesem Jahr den Blick auf die Situation in der Ukraine.

So ruft die Evangelische Kirche der Pfalz unter dem Motto "Niemand soll vergessen werden“ zu Spenden für die Menschen in der Ukraine auf. Mit einem Gottesdienst in Kaiserslautern hat die pfälzische Landeskirche ihre diesjährige Aktion "Hoffnung für Osteuropa" eröffnet. Die Lage in dem Land sei wegen der herrschenden Krise vor allem für Kranke, Alte und Kinder erschreckend, sagte der Neustadter Dekan Armin Jung in seiner Festpredigt. Jung, der auch Vorsitzender des Vergabeausschusses der Aktion ist, erinnerte daran, dass die Pfalz seit vielen Jahren Hilfe für die Ukraine leistet.

Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine versteht auch die Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern ihre Hilfsaktion "Fastenopfer", die in Regensburg eröffnet worden ist. Um die Flüchtlingshilfe ihrer Partnerkirche zu unterstützen, werden nun bis Ostern unter dem Motto "füreinander einstehen" Geldspenden gesammelt. Zehn Euro würden schon ausreichen, um einen Menschen in einer Notunterkunft drei Tage versorgen zu können, sagte der Münchner Oberkirchenrat Michael Martin im Festgottesdienst zur Eröffnung. In der Ukraine seien zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht, die aus dem umkämpften Osten in die westlichen Landesteile kämen.

Die landeskirchliche Spendensammlung war nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gegründet worden zum Wiederaufbau lutherischer Minderheitskirchen in Osteuropa. Die Diasporarbeit unterstützen die Diakonie Bayern sowie der Martin-Luther-Verein und das Gustav-Adolf-Werk, das Diaspora-Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Auch die Evangelisch-reformierte Kirche in Deutschland und das Diakonische Werk in Bremen haben Spendenaktionen unter dem Motto "Hoffnung für Osteuropa" gestartet. In den kommenden Wochen wollen sie für notleidende Menschen speziell in der Ukraine und in Rumänien sammeln. Die Not der Menschen sei dort in vielen Gebieten enorm groß, sagte der reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher und nannte Menschenhandel und fehlende ärztliche Versorgung als Beispiele. Zur Eröffnung feierten die Bremer einen Radio-Gottesdienst, der live aus der Kirche der diakonischen Stiftung Friedehorst übertragen wurde.

In Hessen haben die evangelischen Kirchen ihre Hilfsaktion erstmals gemeinsam eröffnet. Mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Gießener Petruskirche riefen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau zu Spenden auf. Die Initiative war 1994 von der EKKW ins Leben gerufen worden. Gefördert werden soziale Projekte im Gesundheitswesen, der Gewaltprävention, der Erziehung und Ausbildung in Mittel-, Südost- und Osteuropa. In diesem Jahr steht die Spendenaktion unter dem Motto „Zeichen setzen für ein gerechtes Europa“.

In Sachsen sammelt die Spenden-Aktion in diesem Jahr gezielt für ein Sozialprojekt in Weißrussland. Das Geld komme unter anderem einem Heim in Minsk für mehrfach behinderte Kinder zugute. Dort engagiert sich seit vielen Jahren der sächsische Verein "Gumpo", teilte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens mit. Eröffnet wurde die 22. Spendenaktion für Sachsen in Taubenheim/Spree (Kirchenbezirk Löbau-Zittau) mit einem Gottesdienst, in dem der 1996 gegründete Verein seine Arbeit vorstellte.

epd/ekd.de

23. Februar 2015