Weltkirchenrat dringt auf friedliche Lösung des Nahost-Konflikts

Jerusalem/Genf (epd). Zum Abschluss politischer und religiöser Gespräche in Israel und den Palästinensergebieten hat eine Delegation des Weltkirchenrates eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts angemahnt. Frieden könne nur miteinander und nicht gegeneinander erreicht werden, sagte der Generalsekretär der Ökumene-Organisation, Olav Fykse Tveit, am Donnerstag in Jerusalem.

Der Ökumenische Rat der Kirchen mit seinen knapp 350 Mitgliedern unterstütze alle Bemühungen für eine Beilegung der Spannungen, betonte Tveit. Neben dem ÖRK-Generalsekretär nahm auch die Moderatorin des Zentralausschusses, Agnes Abuom, an einem Treffen mit dem früheren israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres teil. Ein weiterer Meinungsaustausch fand mit dem palästinensischen Premierminister Rami Hamdallah statt.

Der Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern liegt derzeit auf Eis. Im Sommer 2014 kam es zur vorläufig letzten militärischen Auseinandersetzung. Israel und die Hamas-Regierung des Gaza-Streifens lieferten sich heftige Kämpfe.

Weitere Gesprächspartner des Delegation waren Repräsentanten von Mitgliedskirchen in der Region. Zudem standen Begegnungen mit jüdischen und muslimischen Vertretern sowie Menschenrechtsgruppen auf dem Programm. Der Weltkirchenrat fordert seit langem ein Ende der "israelischen Militär-Besetzung" aller palästinensischen Gebiete. Kritiker werfen dem ökumenischen Dachverband vor, im Nahost-Konflikt einseitig Partei für die Palästinenser zu ergreifen.

13. März 2015